Im Frühling 2022 startete ich als Leiter und Seelsorger des jenseits IM VIADUKT. Damals befand sich dieses spannende Projekt mitten in einer Grossbaustelle, sowohl intern als auch extern. Mit viel Freude kam ich nach Zürich und war von Anfang an vom jenseits-Projekt fasziniert. Diese Faszination ist geblieben, auch wenn die Umstände nicht immer einfach waren. Aus verschiedenen Gründen kam ich dennoch zum Entschluss, die Leitung des jenseits wieder abzugeben und anfangs 2025 eine neue Herausforderung als Seelsorger anzunehmen.

Die Zusammenarbeit im Team und die Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen haben mir viel Freude gemacht. Mich beschäftigte stets die Frage, wie kann das jenseits im urbanen Zürich für Menschen, die mit unserer Institution meistens sehr wenig zu tun haben, eine authentische Erfahrung mit der Botschaft des Evangeliums ermöglichen. Ich war überrascht wie viele positive Echos wir bekamen. Ich durfte bei dieser herausfordernden Aufgabe lernen, dass Mut, Umdenken, Veränderung und Umkehr zu einem äusserst wichtigen Auftrag einer synodalen und zukunftsorientierten Kirche gehören.

Wenn ich mich von euch verabschiede, möchte ich zunächst einmal für den gemeinsamen Weg danken, den ich an eurer Seite gehen durfte. Ich denke an die Menschen, die uns trotz der Baustelle mit Wasserschaden in den vergangenen, langen Monaten treu geblieben sind. Ich danke auch all jenen Menschen, die uns das Vertrauen geschenkt haben und uns mit einer Lebensfrage oder einem seelsorgerlichen Anliegen aufgesucht haben. Ein grosser Dank gehört auch all den Menschen, die meine Arbeit im jenseits ermöglicht und tatkräftig unterstützt haben und mit denen wir gemeinsame Projekte durchführen konnten. Diese Erfahrungen haben mich erfüllt, geformt und zutiefst beeindruckt.

Ich wünsche euch weiterhin inspirierende Momente an diesem wunderbaren Ort im Herzen Zürichs. Ich verabschiede mich mit denjenigen Worten von Martin Buber, die ich in meinem ersten Grusswort im Mai 2022 an euch richtete: «Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Wenn wir aufhören, uns zu begegnen, ist es, als hörten wir auf zu atmen.» Ich wünsche euch in diesem Sinne fröhliche Begegnungen im jenseits und darüber hinaus!

Norbert Nagy