Buchlesung und Gespräch zu "Sprache und Sein" mit Kübra Gümüşay
Lange Nacht der Philosophie (online)
19. November 2020 | 20:00 - 21:15
Durch unsere Sinne erfahren wir bewusst-empirisch Neues. Durch logische Gedankengänge kommen wir auf rationalem Wege zu Neuem. Ob Empirismus oder Rationalismus, gleichermassen gilt: Sobald wir diese Erkenntnisse und Erfahrungen erklären oder begründen wollen, nutzen wir Worte, Begriffe, Sätze: Unsere Sprache. Sprachen bauen aber nicht nur Brücken, sondern stellen auch (un-)sichtbare Mauern in den Weg.
Die Autorin und Journalistin Kübra Gümüşay zeigt in ihrem Buch «Sprache und Sein», wie Sprache unser Denken prägt und unseren Alltag bestimmt. Sie zeigt, wie Menschen als Individuen sichtbar werden, wenn sie immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äussern dürfen. Die Frage ist: Wie können wir frei und fair kommunizieren und diskutieren?
Nach einer kurzen Lesung machen wir uns zusammen mit der Autorin Kübra Gümüşay auf die Suche nach einer «freien» Sprache, die durch Mauern hindurch Brücken schlägt.
Kübra Gümüşay ist eine der «einflussreichsten Journalistinnen und politischen Aktivistinnen» Deutschlands. Sie studierte Politikwissenschaften in Hamburg und an der Londoner School of Oriental and African Studies. 2011 wurde ihr Blog Ein Fremdwörterbuch für den Grimme Online Award nominiert. Sie war Kolumnistin der tageszeitung und stand mehrfach auf der TEDx-Bühne.
Moderation: Melanie Pfändler ist Auslandredaktorin bei Radio SRF. Davor war sie als freie Journalistin sowie als Redaktorin und Produzentin bei Radio SRF 4 News tätig. Studiert hat sie an den Universitäten Zürich und Lausanne, mit den Schwerpunkten Politische Philosophie und Sozialpsychologie. Sie hat schon mehrere Podien und Grossanlässe moderiert, u.a. die Jahreskonferenz von DEZA und SECO.
Direkt davor findet bei uns im Rahmen der langen Nacht der Philosophie der Workshop zum Thema Worte und Taten mit Nadja Schnetzler statt.
